2015 / 2: Freies Hören
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- ArticleEinige Anmerkungen zur Metall-auf-Metall-Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs und dessen Folgen für fremdreferenzielles Komponieren qua Sound SamplingDöhl, Frédéric (2015) , S. 1-20Fremdreferenzielles Komponieren ist seit jeher paradigmatisch für Musikproduktion überhaupt. Das Sound Sampling stellt für die Gegenwart musikalischer Produktion die Standardpraxis fremdreferenziellen Komponierens dar. In seiner jüngsten Metall-auf-Metall-Rechtsprechung hat der Bundesgerichtshof dies anerkannt. Zugleich hat das Gericht ein Replay-Gebot eingeführt, wonach praktisch kein Anwendungsbereich mehr verbleibt, Tonaufnahmen Dritter mittels Sound Sampling frei im Sinne der gesetzlichen Ausnahmeregelung des § 24 Abs. 1 UrhG benutzen zu können. Der Beitrag erläutert das Replay-Gebot in seiner Entstehung und seinen Folgen. Und er zeigt, warum das Replay-Gebot Sound Sampling als kulturelle Praxis in seiner ästhetischen Spezifik verfehlt.
- Article„Please don’t sue“: Zum fankulturellen Umgang mit kontingenten RechtsnormenEinwächter, Sophie G. (2015) , S. 1-31Wenn Fans sich für einen Gegenstand begeistern, kann dies in Formen künstlerischer Produktion münden. Während in den Siebziger- bis Neunzigerjahren Fanfiction oder andere von Fans erstellte Medien meist nur innerhalb geschlossener Gruppen und Räume kursierten, wird von Fans Erstelltes nun per Internet und soziale Netzwerke global verbreitet und ist so auch Nicht-Fans zugänglich. Diese Form der Öffentlichkeit bringt mit sich, dass die Rechteinhaber_innen der von Fans bewunderten Originalwerke fankultureller Aktivität stärker gewahr werden und diese teils zu reglementieren suchen. Der Aufsatz stellt die pragmatisch-organisatorischen Auswirkungen dieser von Fans als rechtlich kontingent empfundenen Situation anhand aktueller Beispiele aus der Fantasy-Fanszene vor. Er diskutiert zudem die pragmatischen Implikationen vereinsrechtlich organisierter Fangemeinschaften. Er illustriert anhand von Interviews mit deutschen und skandinavischen Akteur_innen individuelle Einschätzungen und gängige Strategien des Umgangs: Produktion und Vertrieb von Fanwerken mit einer Erklärung guter Absichten, Kontaktaufnahme und versuchte Einigung mit Rechteinhaber_innen, Formen der Selbstregulierung, anonyme, kollektive Risikoübernahme, gezielte Förderung und Produktion eigenständiger Inhalte.