2011/2 ‒ Empirie
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- ArticleDas Ende des Virtuellen. Digitale MethodenRogers, Richard (2011) , S. 61-77Als ‹digitale Methoden› lassen sich Ansätze verstehen, die nicht schon bestehende Methoden für die Internetforschung adaptieren, sondern die genuinen Verfahrensweisen digitaler Medien aufgreifen. Das Internet besteht aus spezifischen Objekten, Verfahren und Umgebungen, die mit den Instrumentarien, die das Internet selbst zur Verfügung stellt, untersucht werden können. Die Anwendung dieser Instrumentarien eröffnet der Internetforschung neue Perspektiven, insofern sie nicht nur die Online-Kultur erforschen, sondern vielmehr das Internet benutzen, um Erkenntnisse über Kultur und Gesellschaft zu erlangen.
- ArticleTrainingseffekte. Arbeiten mit YouTube und UbuWebKnörer, Ekkehard (2011) , S. 163-166Es geht nicht bloß um das Schreiben am Computer und um permanentes E-Mailing: Der wissenschaftliche Alltag ist von Tools und Apps durchzogen, von Editorial und Content Managern, von File Sharing Services und Cloud Computing. Die Lehre an den Universitäten stützt sich auf E-Learning, digitale Plagiatskontrolle, Power Point und – unverhohlen oder nicht – auf Wikipedia und YouTube. Aber was heißt schon, «sie stützt sich auf»? Denn selbstverständlich verändern diese «Werkzeuge» unser Forschen und Lehren, wenn sie nicht schon längst an unseren Gedanken mitgeschrieben haben, so wie früher Stift oder Schreibmaschine. Zu fragen, auf welche Weise dies geschieht, könnte sich gerade die Medienwissenschaft zur Aufgabe machen. In diesem Sinne befragt der Kulturwissenschaftler und Filmkritiker Ekkehard Knörer hier Online-Bewegtbild-Archive.
- Journal IssueZeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 5: Empirie(2011)Die neuzeitliche Wissenschaft steht im Zeichen der Empirie. Als wissenschaftlich gilt vorzugweise, was Ergebnis von Experiment und Beobachtung ist und sich in mathematischen Größen ausdrücken lässt. Wer, wie in der Regel die Geisteswissenschaften, Theoriebildung nicht an Experimente mit serendipem Ausgang knüpft, gerät entsprechend unter Legitimationsdruck. Die Philosophie reagiert auf diesen Druck beispielsweise, indem sie vielerorts ihre alten Fragen zur Entscheidung an die Neurowissenschaft delegiert. Die Medienwissenschaft nimmt hier eine in mehrfacher Hinsicht besondere Position ein: Zum einen sind Entstehung und Erfolg der naturwissenschaftlichen Empirie eng an mediale Möglichkeitsbedingungen gebunden. Zum anderen aber erhält die Entstehung der Disziplin oder des Feldes Medienwissenschaft selbst durch eine doppelte Abgrenzung Plausibilität: gegen eine materialitätsvergessene und damit ›zu wenig empirische‹ Geisteswissenschaft ebenso wie gegen eine ›bloß empirische‹ Kommunikationswissenschaft, die an den medialen Voraussetzungen von Kommunikation nicht interessiert ist. Darüber hinaus sind Radio, Film und Fernsehen historisch gesehen ohne das Steuerungswissen von Publikums- und Wirkungsforschung kaum denkbar – wobei nicht zuletzt die Netzwerkeffekte im Web 2.0, die weder prognostizierbar noch retrospektiv modellierbar sind, diesen etablierten Zusammenhang von Massenmedien und sozialwissenschaftlicher Empirie unterlaufen. Gerade in einer Phase der dynamischen Entwicklung des Faches verdient aus medienwissenschaftlicher Perspektive noch einmal neu gedacht zu werden, was Empirie ist. Zunächst reklamieren unterschiedliche Ansätze der Medienwissenschaft starke, wenn auch spezifische Bezüge zu einer ›klassischen‹ Empirie – man denke an die Rückführung anthropologischer Theoriefiktionen auf technische Apriori oder die Nutzbarmachung der naturwissenschaftlichen Empirie von Neurobiologie und Kognitionspsychologie in medienästhetischen Zusammenhängen. Aber auch zwischen solchen Randpunkten zeichnen sich dynamische methodologische Diskussionen ab: In der New Film History und der Medienarchäologie wird mit akribischen Archivrecherchen und Modellen aus der Ökonomie und Wissenschaftsforschung gearbeitet; die Cultural Studies verfeinern weiterhin ethnographische und diskursanalytische Ansätze zur Analyse kultureller Praktiken und berühren sich dabei mitunter mit Ansätzen wie der Actor-Network-Theory und Theoriemodellen aus der Soziologie. Der Themenschwerpunkt »Empirie« der Zeitschrift für Medienwissenschaft nimmt diese Spannungsfelder zum Ausgangspunkt, um das Konzept der Empirie historisch, theoretisch und wissenschaftspolitisch neu zu perspektivieren.