2020/1 ‒ Medium | Format
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- ArticleDer Kurzfilm als (kleines) FormatWalde, Laura (2020) , S. 67-73Der Kurzfilm wird im akademischen Kontext aus Gründen seiner schweren Fassbarkeit – sowohl im theoretischen wie im praktischen Sinne – noch immer vernachlässigt. Versteht man den Kurzfilm als «Format» so wie der Begriff von David Joselit in After Art entwickelt wird, verschiebt sich das Erkenntnisinteresse vom einzelnen Film als Analyseobjekt zu Fragen zur Zirkulation, zur Rezeption und zur diskursgeschichtlichen Positionierung von kurzen Filmen zwischen Kunst und Kino. Der US-amerikanische Kunsthistoriker geht bei seinem Formatbegriff nicht von einem einzelnen Kunstobjekt aus, sondern von einem Netzwerk, das auf verschiedenen Ebenen – von der Produktion bis hin zur Rezeption – Verhältnisse herstellt zwischen dem Kunstwerk und seiner Umwelt unter den Bedingungen seiner Zirkulation. Anhand einer Trilogie von Kurzfilmen von James N. Kienitz Wilkins (Special Features (USA 2014), Tester (USA 2015), B-Roll with Andre (USA 2015)), die sich mit der Wirkungsmacht und der Währung von zirkulierenden Bildern auseinandersetzen, zeigt der Beitrag in aller Kürze auf, wie der Formatbegriff nach Joselit für die Analyse von Kurzfilmen fruchtbar gemacht werden kann.