2019/2 — Neue Rechte und Universität
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- ArticleAnderes Wissen. Zur Materialität und Hantologie der ErfahrungGaafar, Rania (2019) , S. 87-106Die Vorgänge an der Universität Siegen im Wintersemester 2018/19 haben Fragen zur Debatte um Meinungsfreiheit und den Einzug rechtspopulistischer Positionen in der Akademie aufgeworfen. Der Beitrag versucht sich dem Thema durch Beobachtungen anzunähern und diese gegenüber den postkolonialen medialen Künsten zu diskutieren. Die künstlerische Forschung generiert ein anderes digitales Wissen, das die Erfahrung des Anderen nicht nur sichtbar werden lässt, im Gegensatz zur UnSichtbarkeit und Negativität des Anderen in der Siegener Debatte, sondern vielmehr neue agentielle mediale Praktiken her-vorbringt. Diese ermöglichen die vielschichtige subjektive Existenz und Erfahrung von Alterität jenseits der Sprache zu untersuchen.
- Journal IssueNeue Rechte und Universität. Navigationen(2019)In dieser Ausgabe der "Navigationen" sammeln wir Ressourcen gegen die Vereinnahmung der Universität durch die so genannte Neue Rechte. Auslöser für das Themenheft sind die Geschehnisse rund um ein Seminar, das im Wintersemester 2018/19 unter dem Titel „Denken und Denken lassen. Zur Philosophie und Praxis der Meinungsfreiheit“ an der Universität Siegen angeboten wurde. Das Seminar wurde von einer Vorlesungsreihe flankiert, in der „dezidiert konservative oder rechte Denker“ eine Bühne bekamen, u.a. Marc Jongen von der AfD, und der Autor Thilo Sarrazin. Ein zentrales Anliegen dieser Ausgabe ist es, die Siegener Ereignisse zu dokumentieren, wissenschaftlich aufzuarbeiten und in verschiedenen Hinsichten zu kontextualisieren: diskursstrategisch, geographisch, historisch und politisch. Hierzu versammelt das Heft Beiträge diverser Forschungsdisziplinen – explizit auch von Vertreter*innen derjenigen Disziplinen, deren Existenzrecht von Teilen der Siegener Vortragenden in Zweifel gezogen wird. Um die Diversität der betroffenen Zugänge zu repräsentieren, sind über die Medienwissenschaft hinaus Beiträge aus der Islamwissenschaft, den Gender Studies, der Linguistik und der Soziologie im Heft vertreten.
- ArticleSokal Squared, Jordan Peterson und die rechten Affektbrücken von SiegenStrick, Simon (2019) , S. 65-86Der kalkulierte Skandal um Denken und Denken lassen hat nichts mit ›Meinungs- freiheit‹ zu tun. Schöneckers Seminar folgte rechtspopulistischen Strategien, die ›metapolitisch‹ Aufmerksamkeiten generieren und Debatten steuern. Der Artikel ordnet Seminar und Redner daher dem Agitationsfeld zu, das als »Alternative Rechte” definiert wird. Diese Alternative Rechte stilisiert sich als bedrohte Minderheit, die von einem vermeintlich ›linken‹ Mainstream unterdrückt wird. Von einer Politik der Marginalisierung ›Anderer‹ wechselt sie in das Genre der Unterdrückungs-Performance. Seminar und Debatte stellen den Bühnenboden solcher rechten Affektproduktion, die hohe Anschlusswerte zeitigt. Der Artikel parallelisiert die Vorgänge von Siegen mit dem Sokal Squared Hoax, der 2018 ähnliche ›Oppressionsszenarien‹ – z.B. durch Gender Studies – in den USA pro- duzierte. Anhand einer Lektüre dieser academic malpractice und einer kurzen Analyse des aufhaltsamen Aufstiegs des Psychologen Jordan Peterson, argumen- tiere ich, dass die Alternative Rechte ›Ereignisse‹ wie Siegen strategisch herstellt. Sie befeuert ein Diskursklima, in dem kritische Geisteswissenschaften als zugleich ›tyrannisch‹ und ›lächerlich‹, und sie selbst als ›Opfer‹ erscheinen, um zensorisch in die Forschungspolitik einzugreifen.
- ArticleWas sucht (und was findet) der Rechtspopulismus an der Universität?Knobloch, Clemens (2019) , S. 25-32Der vorliegende Text ist die bearbeitete Version eines Diskussionsbeitrags von Clemens Knobloch im Rahmen der Podiumsdiskussion »Denken Lassen – Meinungen Lassen?«, die am 21.01.2019 an der Universität Siegen stattgefunden hat.
- ArticleZensur! Oder: Wessen Freiheit?Weidemann, Carolin (2019) , S. 47-64Gab es in Deutschland einen Rechtsruck? Was heißt das? Der Artikel erörtert, in-wiefern sich der öffentliche Diskurs in den letzten Jahren nach rechts verschoben hat, und beleuchtet dafür zunächst die Entwicklung und den Erfolg der AfD und fragt dann nach der Rolle der Medien. Dabei diskutiert er die Berichterstattung der etablierten, großen Medien über die (Versuche der) Einflussnahme von Rechtspopulist*innen auf öffentliche Institutionen und den Widerstand dagegen am Beispiel der Artikel über die Auseinandersetzungen am philosophischen Seminar an der Uni Siegen und der journalistischen Kommentare über die Broschüre Alles nur Theater? Zum Umgang mit dem Kulturkampf von rechts, die die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus herausgegeben hat.