24/2 - Liefern. Logistiken, Daten und Politiken
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- ArticleAusgeliefert? Ein Gespräch über Widerstandsformen im LieferkapitalismusRanderath, Sebastian; Yalcin, Semih (2024) , S. 163-175Mit der Reorganisation von Lieferarbeit durch Plattformen gehen zunehmend prekäre und immer kurzfristigere Beschäftigungsformen der sogenannten Gig- work einher, deren Ausführung an mobile Medien gebunden ist. Diese mobilen Medien tracken und verwerten Lieferarbeit. Apps werden durch das permanente Tracking raum-zeitlicher Daten während der Gigwork zu zentralen Medien der Überwachung und Kapitalisierung von Lieferarbeit. Dadurch kommt es zu einer Atomisierung, d.h. Vereinzelung der Arbeiter:innen während ihrer Arbeit im (ur- banen) Raum. Wie immer wieder argumentiert wurde, erschweren die prekären Beschäftigungsformen und die Atomisierung der Arbeiter:innen durch mobile Medien deren Vergemeinschaftung. Dennoch formieren sich in den letzten Jahren unterschiedliche Arbeitswiderstände in der app-basierten Lieferarbeit. Insbeson- dere in Deutschland kommt es neben informellen Widerständen zunehmend zu gewerkschaftlich organisierten Widerständen von Lieferarbeiter:innen. In diesem Gespräch reden wir mit unterschiedlichen Akteur:innen der organisierten Wider- stände von deutschen Lieferarbeiter:innen über Konflikte, Widerstände und die Bedeutung app-basierter Lieferarbeit.
- ArticleWelten liefern. Choreographische Kontrolle und Produktion im logistischen KapitalismusEgert, Gerko (2024) , S. 27-46Der Beitrag untersucht die medialen und technischen Operationen des Lieferns aus der Perspektive der Bewegung. Anhand von drei choreographischen Medien- praktiken (die Logistik-Datenplattform Xeneta, Ubers Fahrlenkung, Googles Sidewalk Lab) wird das Zusammenspiel von Kontrolle und Produktion (in) der Bewegung betrachtet und damit der These nachgegangen, dass das Liefern so- wohl das Gelieferte als auch seine räumlichen Konstellationen verändern. Statt das Liefern als eine möglichst effiziente Bewegung zur Überb rückung räumlicher Koordinaten zu verstehen, steht die Produktivität der Bewegung selbst im Zentrum der Analyse. Geliefert wird nicht nur ein Produkt, sondern ebenso die (Um-)Welt des Lieferns selbst. Diese manifestieren sich in Free Trade Zones, ur- banen Architekturen und Straßen ebenso wie in Datenplattformen, Gesetzen und Gesellschaftsvisionen. Welche Bewegungseffekte werden durch die Medien und Techniken des Lieferns erzeugt und wie tragen sie zum gegenwärtigen logisti- schen Kapitalismus bei?