2011
Browsing 2011 by Author "Jahraus, Oliver"
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- ArticleAm Ende. Alejandro Gonzáles Iñárritus BiutifulKolb, Anne (2011)Nach den drei Erfolgsproduktionen Amores perros (2000), 21 Gramm (2003) und Babel (2006) zeichnet in gewohnt affektiver Manier auch Iñárritus – sowohl für den Golden Globe als auch den Oscar als Bester Fremdsprachiger Film nominiertes – Spielfilmdebüt Biutiful (2010) mit Bildern erbarmungslos visueller Expressivität die physisch und emotional erschöpfende Reise seines Titelhelden Uxbal (Javier Bardem) ans ,Ende der Nacht‘. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, dass im Angesicht des nahenden Endes, aller thanatophoben Anspielungen des Films zum Trotz, nicht Weltschmerz und Existenzekel siegen, sondern die zärtliche Schönheit des Lebens in all seinem Schmerz.
- ArticleAravind Adigas ‘The White Tiger’ (2008). Zwischen Repräsentanz und KontroverseAuguscik, Anna (2011)Aravind Adiga hat mit seinem Debütroman The White Tiger (2008) den Man Booker Prize for Fiction gewonnen, aber auch für einige Kontroversen unter seinen Kritikern gesorgt. Die kontroversen Themen in der Rezeption des Romans – die Wahrheit des Textes und die Legitimation des Autors – gewinnen mit der Verleihung des Bookers an Signifikanz. Der Booker löst eine zweite Welle an Rezensionen aus, beeinflusst das (Sich-)Positionieren der Kritiker, beleuchtet die Marktstrukturen und ermöglicht so eine Meta-Diskussion über literarische Kommunikation.
- ArticleBack to black. Ein Nachruf auf Amy WinehouseJahraus, Oliver (2011)Der Nachruf preist das anachronistische Modell einer sich selbst verzehrenden Künstlerschaft, das Amy Winehouse bis zuletzt gelebt hat.
- ArticleDer ewige Regisseur tritt ab – Zum Ableben Kim Jong IlsUnterhuber, Tobias (2011)Am 17. Dezember 2011 im Alter von 69 oder 70 Jahren starb Nordkoreas langjähriger Diktator Kim Jong Il. Er hinterlässt ein Land, das er zu einer einzigen großen Inszenierung gemacht hat und das so weit wie nur denkbar von der Realität entfernt zu liegen scheint.
- ArticleFriedrich Kittler gestorbenJahraus, Oliver (2011)Ein Nachruf auf Friedrich Kittler in den Medienobservationen, deren Macher Friedrich Kittler immerhin die Möglichkeit verdanken, Literaturwissenschaft als Medientheorie zu entfalten.
- Article,Ich werde gestorben sein‘. Die Poetisierung des Todes in Gabriel von Max’ Der Anatom (1869)Kolb, Anne; Steierer, Benedikt (2011)Der Beitrag nimmt den Leser mit auf einen Rundgang durch die von Max-Ausstellung im Münchner Kunstbau und eröffnet ihm neue Einblicke und Sichtweisen, indem er markante Exponate vorführt und sich ihnen insbesondere auch in theoretischer Perspektive nähert.
- ArticleInszenierte Schweigeminute. Über einen ‚Katastrophenclip‘ im ZDF und die Funktion der MusikSchellong, Marcel (2011)Das ZDF sendet im heute-journal vom 12.3.2011 einen Zusammenschnitt von Bildern einer Erdbeben-Tsunami-Atom-Katastrophe in Japan und hinterlegt diesen mit Musik von Massive Attack. Von der Empörung darüber und von einigen Annahmen über die Zeichenhaftigkeit von Musik ausgehend werden zwei Thesen zur Frage der Motivation des Senders aufgestellt.
- ArticleInterdisziplinäre Konzepte zu Adoleszenz und Kreativität am Beispiel von Helene Hegemann und Lena Meyer-LandrutSchneid, Bernd (2011)Helene Hegemann und Lena Meyer-Landrut verdeutlichen als zeitgenössische Medienphänomene das Spannungsverhältnis einer verlängerten Adoleszenz in der Kultur, das mit einer verschwundenen Initiation durch Rituale zusammenhängt. Ich möchte im Folgenden die These aufstellen, dass die beiden Künstlerinnen in der Linie einer positiv verstandenen Adoleszenz verstanden werden können, die kontroverse körperliche Dispositionen über die Konzepte einer Kreativität als Selbstinitiation verdeutlichen.
- ArticleJenseits der Gemeinschaft, diesseits der Gesellschaft. Wie der Kulturpessimismus die Wirklichkeit sozialer Medien verfehltDickel, Sascha (2011)Soziale Medien wie Facebook sind gegenwärtig ein beliebter Gegenstand kulturpessimistischer Zeitdiagnosen. In diesen Diagnosen erscheinen Soziale Netzwerke als virtuelle Welten, in denen eine Kultur der Oberflächlichkeit, der Inszenierung und der Schein-Gemeinschaft institutionalisiert wird. Doch kulturpessimistische Beobachtungen sozialer Netzwerke überhöhen die soziale Form der Gemeinschaft, sie überzeichnen den Trend einer zunehmenden Virtualität des Lebens und sie übersehen die zunehmende Verwobenheit von Netz und Wirklichkeit. Tatsächlich lassen soziale Netzwerke den Konstruktionscharakter sozialer Beziehungen, der in traditionellen Formen des kommunikativen Miteinanders weitgehend verhüllt wird, eigentlich erst richtig zu Tage treten.
- ArticleDie Jessica Lynch StoryRömisch, Mark (2011)Die Geschichte einer (Kriegs-)Heldin, die keine sein wollte, steht exemplarisch für das Phänomen, wie nicht-verifizierbare Nachrichten in den Medien eine unkontrollierbare Eigendynamik entwickeln können. Der Beitrag beleuchtet diese Problematik und skizziert, welche Rolle die Glaubwürdigkeit der veröffentlichenden Medien sowie die der Protagonisten dabei spielen.
- ArticleJim Morrison ist tot! Zum 40. Todestag von Jim Morrison am 3. Juli 2011Jahraus, Oliver (2011)Ausgehend von einer kurzen Schilderung seiner Todesumstände geht der Text auf jene Deutungsmuster ein, die den Blick auf Jim Morrison heute noch ebenso bestimmen wie verstellen. Stattdessen will der Text zeigen, dass wir wenig verstehen, wenn wir Jim Morrison nur als rebellischen Rockmusiker oder seinen Tod als konsequentes Ende eines intensiven Lebens verstehen. Wir könnten viel mehr verstehen und selbst seine Drogenkarriere anders einschätzen, wenn wir ihn so verstehen, wie er sich selbst verstanden wissen wollte: als Autor und Poet. Dafür plädiert dieser Text im Sinne einer Erinnerungsarbeit.
- ArticleDas Kino als ‚Fuck Buddy‘. Zu Will Glucks Friends with BenefitsSteierer, Benedikt (2011)Das Konzept Liebe ist prekär geworden. Doch es existiert ein Ort, an dem noch unbeirrt daran festgehalten wird: Das Kino. Hier gibt es nicht nur Menschen, die sich noch aufrichtig lieben, nein, hier werden wir selbst zu Liebenden – des Kinos. Friends with Benefits macht damit endgültig Schluss.
- Article,Komm großer schwarzer Vogel‘ – Zum Tode Ludwig HirschsSchneid, Bernd (2011)Der am 28. Februar 1946 geborene österreichische Liedermacher Ludwig Hirsch hat sich am 24. November 2011 das Leben genommen. Seine Texte standen immer in einem durchaus positiven Verhältnis zur eigenen Sterblichkeit und sein ganzes Werk hinterlässt die penible und dissektierte Beobachtung sowohl gesellschaftlicher Verhältnisse als auch psychischer. Nicht nur Österreich, sondern die gesamte deutschsprachige Kulturlandschaft hat einen ihrer großen Liedermacher verloren, dessen Werk es nun wiederzuentdecken gilt.
- Article„KONSTANTIN’S ERSTE“: Die sadopoetischen Gesänge des Konstantin Wecker – Oder: Warum man nicht immer jung bleiben darfThor, Patrick (2011)Der Beitrag widmet sich der künstlerischen Einordnung von Konstantin Weckers erster Schallplatte, seinen sadopoetischen Gesängen. Auf werkübergreifender Ebene wird hierzu ein Vergleich mit dem Expressionismus des frühen 20. Jahrhunderts gezogen, insbesondere mit dem Frühwerk Gottfried Benns. Dabei wird einerseits auf inhaltliche Parallelen Bezug genommen und andererseits gezeigt, dass Konstantin Wecker auf die expressionistische Technik der Verfremdung traditioneller Form- und Stilmerkmale zurückgreift. Im abschließenden Resümee geht es um die Frage, weshalb Künstler, wie Wecker und Benn, im Alter oftmals auch ästhetisch ‚erwachsen‘ werden und sich vom exzessiv direkten Ausdruck ihrer Frühphase abwenden.
- ArticleLoriot – ein Genre, eine PhilosophieGerigk, Anja (2011)„Wie bei Loriot“ – diese Redewendung stammt nicht von dem Meister aller Komik, dem man sie in Wehmut nachrufen wird. Und doch verrät die Weise, in der wir mit seiner höchsten Kunst vertraulich umgehen, niemals deren Geheimnis, wohl aber den Rang des komischen Werks. Ein Sketch, eine Zeichnung, selbst ein Spielfilm aus der Hand und dem Geiste Vicco von Bülows wird nicht nacherzählt. Keine umständliche Beschreibung braucht es, welche Figuren sich in welcher Situation befinden. Das Komische versteht sich und wird verstanden, sobald nur das eine Zitat die Lage der Kommunikation trifft.
- ArticleNaokos Lächeln – Vom möglichen Nutzen einer gescheiterten VerfilmungWesthagen, Florian (2011)Die Verfilmung von Haruki Murakamis Naokos Lächeln hinterläßt nicht nur einen zwiespältigen Eindruck zwischen ästhetischer Affizierung und inhaltlicher Leere. Sie wirft, angesichts bemerkenswerter Vorlagentreue, auch die alte Frage nach dem Verhältnis zwischen Literaturverfilmung und ihrer Vorlage von neuem auf.
- ArticleNatürlich Künstlich. Kunst und Körperbild zwischen physischer und artifizieller PräsenzSander, Christin (2011)Aus kunstgeschichtlicher Perspektive betrachtet, beleuchtet der Beitrag die individuelle künstlerische Beschäftigung mit dem Körper in Absetzung und/oder von dessen Abhängigkeit intensiver Präsenz in den Massenmedien. Exemplarisch sollen in dem Beitrag vier divergierende Positionen der letzten Jahre analysiert werden, die zwischen der Affirmation der Darstellung von Natürlichkeit und der Parodie von Künstlichkeit anzusiedeln sind.
- ArticleNostalgie und Reflexion in Woody Allens Midnight in ParisMann, Martin (2011)Midnight in Paris ist zunächst vom schmerzvollen Wunsch des Hollywood-Autors Gil nach immer größerer Annäherung an die 1920erJahre, die er hemmungslos zum Höhepunkt freien Kunstschaffens stilisiert, gekennzeichnet. Es soll anhand der Gedächtnis-Theorie von Paul Ricœur gezeigt werden, was für ein Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart die Grundlage für die Nostalgie Gils darstellt. Weiterhin werden die reflexive Wendung des Films und die dadurch ausgelöste Destruktion des nostalgischen Prinzips beschrieben.
- ArticlePoll. Ein Historienfilm als Reflexionsmedium der Geschichte(n)Giesen, Roman (2011)Mit Poll ist ein historisches Drama in die Kinos gekommen, das schon jetzt zu den großen cineastischen Ereignissen des deutschen Films dieses Jahres gezählt werden kann. Der Historienfilm bietet eine verdichtete Interpretation der Biografie der Schriftstellerin Oda Schaefer und der europäischen Geschichte kurz vor den Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Dieser Beitrag verfolgt diskursive Interferenzen sozialhistorischer, ideengeschichtlicher und literaturhistorischer Diskurse, auf die Poll anspielt und von einer filmischen Selbstreflexion des Erzählens von Geschichte(n) umrahmt werden.
- ArticleRainer Werner Fassbinders In einem Jahr mit 13 Monden im Korpus der Filmwissenschaft. Tonale Affektbilder im Körperfilm/FilmkörperSchlicker, Alexander (2011)Körper und Körperlichkeit werden seit geraumer Zeit verstärkt zum selbstverständlichen Gegenstand geisteswissenschaftlicher Untersuchungen. Der folgende Vortrag geht der Virulenz sowie der zeitlosen Aktualität und Vielfalt dieser Beschäftigung aus der Sicht der Filmwissenschaft nach. Besonders am prominenten Beispiel Rainer Werner Fassbinder, dessen Gesamtwerkperformanz entlang der Begriffe Körperfilm und Filmkörper vorgestellt werden soll, wird das theoretisch fruchtbare und zugleich zur wissenschaftlichen Selbstreflexion einladende Potenzial kontroverser Körperbilder diskutiert.