2005
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- ArticleNegative Diskursivität? Überlegungen zu einem komplementären Verhältnis von Michel Foucault und Jean BaudrillardSchlegel, Johannes (2005)Einleitungen als Kategorie einer bestimmten Ausdrucksweise, als Mittel einer diskursiven Ordnung kommt – wenig überraschend – die Funktion zu, in ein bestimmtes Thema einzuleiten, ausgehend von einer Forschungslage eine Fragestellung zu entwickeln, kurz – einen bestimmten Diskurs nach dessen spezifischen Spielregeln fort zu schreiben. Dieses traditionelle Vorgehen wird signifikanterweise von diskursanalytisch beeinflußten Theorien und Methoden unterlaufen, welche explizit kontingente Ereignisse zum Objekt erheben und, um diesen gerecht zu werden, eine entsprechende Vorgehensweise wählen.
- ArticleDer Spiegel als MediumVoigt, Angelika; Voigt, Stefania (2005)Die Faszination, die Spiegel ausüben, ist begründet durch ihre Fähigkeit, uns ein Bild von uns selbst zu liefern. Diese und andere Eigenschaften haben sie mit anderen Medien gemein. Spiegel können in anderen Medien intermediale Bezüge schaffen. Spiegel zeigen uns, wie wir mit den Medien umgehen. Die beiden Beispiele, die in diesem Zusammenhang untersucht werden, sind das Musikvideo zu Christina Aguileras Beautiful und Diego Velásquez’ Gemälde Las Meninas. Trotz ihrer offensichtlichen thematischen Unterschiede weisen sie in der Funktion des Spiegels überraschend ähnliche Ergebnisse auf: In beiden Werken stellt der Spiegel den Mittelpunkt dar, indem er Kategorien eröffnet, die ohne ihn nicht erkennbar wären: In Beautiful die der Selbstbewertung und in Las Meninas die der Repräsentation. Auf der medialen Ebene ziehen sie den Betrachter zunächst in ihren medialen Raum hinein, um ihn dann auf sich selbst und seine eigene Wahrnehmung zurückzuwerfen.
- ArticleTot sparenKrause, Daniel (2005)Uli Hoeneß ist stolz auf die Finanzen der Bayern: Schuldenfrei, Millionen Gewinn. Da lacht das Herz des Wurstfabrikanten. Doch zählen im Fußball Bilanzen? Die großen Vereine verschwenden ihr Geld. Seit Menschengedenken ist Barça bankrott. Es spielt den schönsten Fußball auf Erden. ManU, Real, heute Chelsea verbrennen Millionen – anders ist Fußball nicht möglich, auf höchstem Niveau. Und Bayern? Ein Ex-Titan, neun brave Balltreter, ein Weltklassespieler – so greift man nicht nach den Sternen. Der schwäbelnde Biedermann mag sich an Zahlenkolonnen erfreuen, Millionen Zuschauer werden enttäuscht. Spektakulär, nicht solide hat Fußball zu sein. Der Zirkus: kein Ort für Sparkommissare.
- ArticleDer weiß-blaue HimmelKrause, Daniel (2005)Wer sich Bayern von Franken oder von Schwaben her nähert, die Donau, den Lech überquert, dem geht der Himmel auf. Die Wolken sind tiefer gelagert: greifbar, in Formen, wie von den Asam stuckiert, und türmen sich hoch, wie auf barocken Gemälden. So meint man zu fliegen. Kein Land Europas liegt höher, es sei denn Tirol. Doch das ist von Gipfeln umgrenzt, die Atem und Aussicht einschnüren. Bayern, wie Tibet, liegt hoch und ist weit. Bei Fön scheint der Umriss der Dinge geschärft, zu seltener Klarheit gebracht. Die Welt strahlt dann heller und Himmel und Erde berühren einander.