2024 Sonderausgabe "Mediensysteme 1964/2024"
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- Article1964. Mit präzisem Blick: Zu Hitchcocks MarnieSchlicker, Alexander (2024)Mithilfe einer kleinen Filmlektüre von Marnie, einem der kontroversesten Filme Alfred Hitchcocks, soll im Folgenden der bescheidene Versuch unternommen werden, dieses vor allem psychologisch wie genderpolitisch gewagte, filmisch ungemein fein umgesetzte Beziehungsdrama als einen kleinen Schlüssel zum Verständnis des Wirkens von Oliver Jahraus erscheinen zu lassen.
- Article1965. Stadionrock oder: Dies ist kein KonzertHeidingsfelder, Markus (2024)Augenzwinkernd, mitunter achselzuckend, hier und da kopfschüttelnd, stellt dieser Beitrag die These auf, dass das 1965er-Konzert der Beatles im Shea-Stadion ein Medienereignis war, im Gegensatz zum zweiten Konzert der Band dort, das diesen Titel nicht verdient. Zur Untermauerung wird die von Oliver Jahraus entwickelte ‚Fab Four‘-Methode herangezogen, die vier Qualifizierungsmerkmale umfasst: Autopoiesis (John), Interpretation (Paul), Kopplung (George) und Paradigma (Ringo).
- Article1966. Handke in PrincetonKiesel, Helmuth (2024)Man schrieb den 22. April 1966, als eine fünfminütige Scheltrede ein literarisches Erdbeben auslöste. Die Gruppe 47, die in den zwanzig Jahren seit ihrer Gründung zur tonangebenden Schriftstellergruppe der Bundesrepublik geworden war, tagte auf Einladung amerikanischer Gastgeber in Princeton, obwohl einige der vom Doyen der Gruppe, Hans Werner Richter, eingeladenen Autoren die Meinung vertreten hatten, man könne die Vereinigten Staaten nicht besuchen, solange sie ihren brutalen Krieg gegen das vietnamesische Volk führten. Trotzdem reiste man nach Princeton, und in den ersten Tagen ging alles seinen gewohnten Gang.
- Article1967. The Who: The Who Sell OutStockhammer, Robert (2024)Jon Savage hat die These, 1966 sei das entscheidende Jahr der Popmusik gewesen, auf eine so breite Materialbasis gestützt und so detailreich durch-argumentiert,1 dass meine Gegenthese, 1967 sei noch entscheidender ge-wesen, nur mit einer Ausdifferenzierung haltbar ist: 1966 war das Jahr der Singles, 1967 das der LPs.
- Article1968. „You’re recording this, ain’t a damn thing happening“. Johnny Cash at Folsom PrisonHettche, Walter (2024)Die Langspielplatte Johnny Cash at Folsom Prison wurde 1968 zum bis dahin größten Erfolg des Sängers und zu einem weithin gerühmten Medienereignis. Die jahrzehntelange internationale Karriere des „Man in Black“ (geboren 1932, gestorben 2003) begann mit diesem Gefängniskonzert.
- Article1969. In Other Wor(l)ds: Medienkopplung MondlandungKammer, Stephan (2024)Die vermutlich wirkmächtigste Kopplung medialer Artefakte, die das USamerikanische Raumfahrtprogramm Apollo hervorgebracht hat, beginnt gerade noch im Jahr vor dem hier zu skizzierenden Ereigniszusammenhang. Am 21. Dezember 1968 starteten Frank Borman, William Anders und James Lovell zum zweiten bemannten Raumflug des Programms, Apollo 8 der sie an Heiligabend auf die Mondumlaufbahn brachte und ihnen nicht nur ermöglichte, als erste Erdlinge einen Blick auf die erdabgewandte Seite des Mondes zu werfen, sondern auch die Gelegenheit gab zu einer ersten, extraterrestrischen Live-Weihnachtsbotschaft via Satellitenübertragung.
- Article1970. A Film Called WANDAJanovic, Lucy (2024)„But I Might Die Tonight“ von Cat Stevens setzt ein und ein Blutstropfen verwandelt sich in die rote Farbe eines Rennrads. Das Rad gehört Mike, der auf dem Weg zur Arbeit ist – oder vielleicht doch auf dem Weg nach Hause? Am Ende ist es gleich, weil er es nicht schaffen wird, seine traditionellen Werte zu überwinden und die Frau zu gewinnen, in die er sich verliebt hat.
- Article1971. Gianni Selvani, der „Typus des modernen italienischen Intellektuellen mit Besitzhintergrund“. Zur Namensgebung der Titelfigur in Thomas Bernhards Filmbuch Der ItalienerReuter, Tim (2024)1971 erschien Thomas Bernhards Filmbuch Der Italiener, das innerhalb des OEuvres eine werkgenetisch grundlegende Etappe zwischen der frühen Prosa und dem späteren Meisterwerk Auslöschung darstellt. Die Namensgebung der Titelfigur erweist sich als ein Biographem, das einerseits mit Bernhards Textkonstitutionsprinzip des Geistesmenschen und andererseits seiner Teilnahme an den von der Luxemburger Lyrikerin Anise Koltz organisierten Mondorfer Dichtertagen zusammenhängt. Über den Umweg biografischer Recherchen zum italienischen Lyriker, Übersetzer und Dozenten Gianni Selvani können bedeutende Aspekte der oft übersehenen europäischen Dimension historisch- politischer Positionierungen in Bernhards literarischem Werk herausgearbeitet werden.
- Article1972. Auf den Hund gekommen. Kynologische Imaginationen im AnthropozänConter, Claude (2024)Anlässlich der Sommerspiele in München entstand 1972 das erste offizielle Olympia- Maskottchen: der Olympia-Waldi. Ein Dackel also sollte das Symbol des größten Sportereignisses sein. Wären die Spiele nicht von der Geiselnahme israelischer Athleten überschattet worden, hätte man vielleicht auch an zentrale deutschsprachige literarische Texte rundum hündische Protagonisten, gar einen Dackel, erinnern können. Spätestens aber mit dem animal turn in den Geisteswissenschaften und der Diskussionen um den Posthumanismus wurde den Tierfiguren in literarischen Texten eine größere Aufmerksamkeit geschenkt. Im Folgenden stehen sprechende Hunde in der deutschsprachigen Literatur im Mittelpunkt, wobei diesbezüglich Texte der Moderne von Oskar Panizza (Aus dem Tagebuch eines Hundes, 1892) und Franz Kafka (Forschungen eines Hundes, 1922) analysiert werden: Dabei soll gerade keine allegorische Interpretation vorgelegt werden, da die untersuchten Texte eben nicht nur auf den Menschen, sondern zunächst auf die Tierwelt verweisen.
- Article1973. This too shall pass. Überlegungen zum Verhältnis von Poesie und PolitikBlamberger, Günther (2024)Am 11. September 1973 gingen die Bilder vom Putsch des Militärs gegen die demokratisch gewählte Regierung Salvador Allendes um die Welt. Der Regierungspalast brannte, bombardiert von der Luftwaffe, der Präsident wählte den Freitod, bevor die Putschisten ihn festnehmen konnten. Das Nationalstadion von Santiago de Chile wurde zum Folterzentrum, Tausende der Anhänger Allendes wurden hier inhaftiert, auch der große chilenische Sänger und Dichter Victor Jara.
- Article1974. Spiegelnde WissensordnungTempelhoff, Alina (2024)Luce Irigarays Speculum (1974) richtet den Blick des wissenschaftlichen Diskurses neu aus. Durch gespiegelte Wiederholung theoretischer Standardwerke wird die Suche nach einer neuen Syntax aufgenommen, hin zu dem Versuch, die Verschüttung einer möglichen Operation des Weiblichen* in der Sprache zu entbergen, die scheinbare Ko-härenz bestehender Wissenschaftsdiskurse in Verzerrung und Vexierung offenzulegen, und den Blick zu richten: auf die geschichtslosen Momente der Theorie.
- Article1975. „Was lernt uns das?“ . Oliver Jahraus zum 60. GeburtstagScheffer, Bernd (2024)
- Article1976. King of the RoadSteiner, Victoria (2024)Renate Rasp fand den Film so anstrengend, dass ihr selbst das deutsche Fernsehprogramm gar nicht mehr so übel schien, obwohl sie den Kasten doch schon längst abmelden wollte.1 Die Nation des Fastfoods hingegen feierte ihn als „slow cinema“2. Im Lauf der Zeit hieß der Film, was man in den USA etwas plakativer übersetzte mit King of the Road. Im Gegensatz zu den amerikanischen Straßenwölfen fahren die Protagonisten bei Wim Wenders allerdings nicht einfach in der Gegend herum, er lässt sie die deutsch-deutsche Grenze abfahren, ein amerikanisches Roadmovie – nur eben auf deutsch. Dabei ist dieser Film nicht nur eine Mär der amerikanischen Sehnsucht, er erzählt auch die Geschichte eines Neuanfangs, von Träumen, Selbstfindung, Standpunkt und Perspektive, und dem Ringen um Worte.
- Article1977. „Ich bin dein Vater“ – wie Star Wars-Zitate seit über 40 Jahren im kulturellen Gedächtnis bestehenMonagas, Alexander (2024)Seit der Veröffentlichung im Jahr 1977 hat die Star Wars-Saga einen tiefgreifenden Einfluss auf die Popkultur und Filmgeschichte. Insbesondere Episode IV: Eine neue Hoffnung hat sich seither in den Köpfen und Herzen mehrerer Generationen verewigt. Eines der prägnantesten Elemente des Films sind die ikonischen Zitate, die weit über die Grenzen des Science-Fiction-Genres bekannt wurden und so in den Sprachgebrauch eingingen – und schließlich Teil des kulturellen Gedächtnisses wurden.
- Article1978. „Trick or treat?“. John Carpenters Halloween – ein böser Witz auf Kosten des KinopublikumsSchwaiger, Tobias M. (2024)John Carpenters Film gilt heute völlig zu Recht als einer der wichtigsten, weil stilbildenden Filme der 1970er Jahre. Doch Halloween ist mehr als nur der genrekonstitutive Slasherfilm, welcher dem Kino Scream Queens, Final Girls und maskierte Serienmörder beschert hat. Darüber hinaus stellt der Film implizit auch einige medientheoretische Überlegungen an, die sich – wie dieser Beitrag aufzeigen möchte – oftmals in einer spielerischen Bezugnahme auf die Rezeptionsposition des Kinozuschauers äußern.
- Article1979. Vom Geldmachen und feinen Menschen. Apocalypse Now (reloaded in Bamberg, 2003)Maiwald, Klaus (2024)Seine Entstehung, sein Inhalt, sein Status als spezielle Literaturverfilmung, seine Bezüge zum Genre des Vietnamfilms und zum New Hollywood, vor allem aber seine Machart – all dies macht Apocalypse Now zu einem, vielleicht dem Medienereignis des Jahres 1979. Ein knappes Vierteljahrhundert nach seinem Erscheinen erfährt Coppolas Werk 2003 in Bamberg ein bislang wenig beachtetes Reload, welches als wegweisend in der Rezeptionsgeschichte des Films wie auch in der Lebensgeschichte der Beteiligten gelten muss.
- Article1980. „Geschichten, in Büchern gelesen“ – Über Monarchie und Alltag von FehlfarbenSchütz, Laura (2024)„Das beste Buch des Jahres ist eine Schallplatte“, schrieb Peter Glaser nach dem Erscheinen von Monarchie und Alltag.2 Tatsächlich kann der Einfluss des Debütalbums der Düsseldorfer Band Fehlfarben kaum überschätzt werden.
- Article1981. Indiana Jones und die Bedeutung des WissenschaftlersBabin, Anna-Maria (2024)Indiana Jones ist nicht nur die Haupt- und titelgebende Figur eines der erfolgreichsten und bekanntesten Franchises der Filmgeschichte, er ist vor allem einer der wenigen Helden, der Wissenschaftler ist. Ebenso selten, wie sie vorkommen, erreichen sie einen so nachhaltigen Effekt und Bekanntheitsgrad über Generationen hinweg, etwa erkennbar daran, dass er laut einer Umfrage des American Film Institute als zweitgrößter Held der Filmgeschichte gilt, sogar noch vor James Bond auf Platz 3.1 Was 1981 mit Jäger des verlorenen Schatzes begann, prägt damit bis heute das Bild eines heldenhaften Archäologen, eines Wissenschaftlers, dem man doch eigentlich sogleich in seine Abenteuer folgen möchte. Aber welche Rolle spielt die Wissenschaft eigentlich in den Filmen und inwiefern ist es überhaupt nötig, dass Indiana selbst Wissenschaftler ist?
- Article1982. LernprozesseKanzog, Klaus (2024)Man braucht halt einen ‚Meister Eder‘, um Wissen zu erlangen. Ellen Kauts enervierender Kobold Pumuckl, der am Leimtopf des Münchner Schreinermeisters Franz Eder kleben geblieben war, wurde zur Leitfigur des Eigensinns und eines spielerischen Lernens. Ich verschaffte ihm in der Ludwig-Maximilians-Universität Gehör. Diese Konfrontation blieb in Er-innerung. Am 17. Januar 2007 begann Oliver Jahraus seine Münchner An-trittsvorlesung mit dem Hinweis auf diese 1974/75 gehaltene Vorlesung Erzähltheorie, Erzählstrategie, in der ich Kauts populäre Normvermittlung des Erzählens rechtfertigte.
- Article1983. TCP/IP: Ein deutsches Versäumnis und die Geschichte des InternetsSchröter, Julian (2024)Es gibt Medienereignisse und es gibt mediengeschichtlich wichtige Ereignisse. Das gilt auch für das Jahr 1983. Eines der mediengeschichtlich wichtigen Ereignisse, das kein Medienereignis war, ist der 1. Januar 1983, der sogenannte Flag Day, an dem das ARPANET, der Vorläufer des Internets, auf TCP/IP und damit auf das umgestellt wurde, was man später die Internetprotokollfamilie nennen wird.1 Diese Umstellung war aufwendig und teuer, weil alle Rechner am Netz heruntergefahren, umgestellt und wieder hochgefahren werden mussten.