24/1 - Musical | Medien
Browsing 24/1 - Musical | Medien by Issue Date
Now showing 1 - 11 of 11
Results Per Page
Sort Options
- ArticleProduzieren und Spekulieren mit Barbie und FranScharmann, Bianka-Isabell (2024) , S. 123-141Der Beitrag setzt eine zwischen 1959 und 1960 im US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlte und damit frühe Barbie-Werbung als Nexus. Ausgehend vom zentralen Artefakt, tastet sich der Beitrag mikrohistoriografisch an den Schnittstellen- und Rändern von Film- und Fernsehgeschichte entlang. Es gilt, »Barbie’s titanic level of fame«, wie es Juliette Peers formuliert, zu suspendieren und den Blick auf den kulturhistorischen Kontext der Produkteinführung zu lenken. Um jene vermeintlich unausweichliche Monumentalität Barbies auszuhebeln, schlägt Scharmann im Beitrag vor, das medienhistoriografische und epistemologische Potenzial der ›kleinen Form‹ TV-Werbung produktiv zu machen. Es gilt, das Verhältnis zwischen kanonisierten Formaten der Filmwissenschaft wie dem Film-Musical und dem Werbefilm, die »Relationen von Klein und Groß« (Linda Waack, 2020), zu befragen. Mikroanalysen des Werbefilms flankieren den historiografischen Einsatz, mittels derer ebenfalls der Produktionsprozess der Werbung in den Blick genommen wird, deren Geschichte tentativ und im Modus der Spekulation, im Rückgriff auf in den feministischen Film- und Medienhistoriografien erprobten Methodologien entworfen wird. Durch eine Spurensuche im zeithistorischen Kontext der Werbung rückt Fran Harris-Tuchman in den Fokus, deren Rolle in der Frühphase des experimentellen Fernsehens und ihre lange Karriere im Werbebereich bisher kaum untersucht worden sind. Punktuelle Schnittstellen zum Musical eröffnen sich in der professionellen Biografie und Filmografie Fran Harris- Tuchmans und über eine rezeptionsästhetische Untersuchung der filmischen Miniatur TV-Werbung.
- ArticleDie doppelte Erfindung des Tonfilms. Zu Geza von Bolvarys Zwei Herzen im 3/4 TaktFoerster, Lukas (2024) , S. 39-52Der Film Zwei Herzen im Dreivierteltakt (1930) gilt nicht nur als eine der ersten Tonfilmoperetten, die in Deutschland produziert wurden; er reflektiert auch die nicht zuletzt von ihm selbst vorangetriebene Umstellung vom Stumm- auf den Tonfilm – und zwar einerseits in der Bild- und Tongestaltung, andererseits vermit- tels der Narration. Der Beitrag analysiert zunächst den stilistisch außergewöhnli- chen Prolog des Films, in dem eine Walzermelodie filmische Räume und schließ- lich auch historische Zeit transzendiert. Anschließend untersucht er, wie diese Sequenz sich zum Rest des Films verhält, der in komödiantischer Manier von der Produktion einer Bühnenoperette handelt.
- Article»One Rat’s Trash is another Rat’s Treasure«. Ratatouille: The TikTok Musical als Spiegelbild der partizipativen Kultur TikToksBraun, Laijana (2024) , S. 143-164Am 01.01.2021 ist etwas am Broadway geschehen, von dem weder Fans noch Produzent*innen Monate zuvor gedacht hätten, dass es möglich ist: Die TikTok- Co-Produktion Ratatouille – The TikTok Musical wird aufgezeichnet und mit einem Gewinn von über zwei Millionen Dollar online verfügbar gemacht. Das erstaunliche daran ist, dass dieses Musical im Kern auf nicht mehr basiert als einem einfachen Video der Creatorin Emily Jacobs, in welchem sie eine Ode an die Ratte »Remy«, den Protagonisten des Films Ratatouille (2007) singt – mit verzerrter Stimme, Einblendungen des Charakters und Glitzereffekten. Was als kuriose Fanpraxis beginnt, ändert schon bald seine Dimension, als der Creator Daniel Mertzlufft mit einer 28-sekündigen, durchkomponierten Musical-Version des Gesangs Jacobsens dazu aufruft, gemeinsam ein Musical zum Film Ratatouille zu kreieren. Der Beitrag setzt sich mit dem so angestoßenen Prozess der Co-Produktion auf TikTok auseinander und untersucht diesen kritisch unter dem Begriff der Partizipativen Kultur.
- ArticleWarum singen die plötzlich? Die Intentionen, Potentiale und Rechtfertigungen von Musicalfolgen popkultureller SerienKeymling, Tabea; Palade Flondor Strain, Anamaria (2024) , S. 107-121Das Phänomen der Musical-Episoden tritt in gegenwärtigen Fernsehserien regelmäßig auf. Diese Episoden zeichnen sich dadurch aus, dass der disruptive Charakter des Musicals pointiert im Kontext einer nicht der Gattung des Musicals zuzuordnenden, filmischen Serie genutzt wird. Der Blick in die Geschichte der Musical-Episode führt dieses Phänomen bis in die 1950er zurück und zeigt seine Etablierung in Fernsehserien durch den Erfolg in den 1990er Jahren. Musical- Episoden werden seither innerhalb der eigenen Logik ihrer Serie integriert, was einen breiten, diversen Umfang von Rechtfertigungen bietet. Der Beitrag befasst sich darauf aufbauend mit der berechtigten Frage: Wa- rum singen die plötzlich? Der Fokus der Untersuchung liegt dabei auf den Inten- tionen hinter der Produktion einer Musical-Folge, dem Nutzen an Musical-Folgen und der Rechtfertigung für die einhergehende stilistische Disruption.
- Article»Life can be bright in America«. Musicalisierung des Alltäglichen in West Side StoryMatthias, Sebastian (2024) , S. 75-86In »Life can be bright in America« legt Matthias eine choreographische und inszenatorische Analyse der Filmszene »America« aus Filmversion des Musicals West Side Story aus den Jahren 1961 und 2021 vor. Anhand der musikalischen Inszenierung von Objekten, der Choreografie und dem Raum kann eine Verwischung von musikalischer Inszenierung und Alltagshandlungen nachgezeichnet werden. Im Abgleich zwischen den Versionen wird eine Entwicklungsrichtung sichtbar, die parallel zu den kulturellen Transformationsprozessen verläuft, welche Andreas Reckwitz in seiner Beschreibung der Gesellschaft der Singularitäten skizziert hat. Dabei scheint sich die ›Erneuerung‹ der Inszenierung an der populären Plattform TikTok auszurichten, auf der ebenso profane Handlungen im privaten Umfeld mit Musik unterlegt vertanzt werden: Mit einer Musicalisierung des Alltäglichen erscheint das Leben nicht nur in Amerika, sondern auch online sonnig und hoffnungsvoll.
- ArticleFilm und Musical. Adaption im Spannungsfeld von Konventionen und Experimenten am Beispiel von Monty Python’s SpamalotStoppe, Sebastian (2024) , S. 87-106Die Beziehung zwischen Film und Musicaltheater erstreckt sich über eine lange Tradition. Mit dem Aufkommen des Tonfilms entdeckte die Filmindustrie in den späten 1920er-Jahren das Potential des Musicals für die große Leinwand. Dieser Artikel beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Film und Musical am Beispiel von Monty Python’s Spamalot (2004), das wiederum auf dem Film Monty Python and the Holy Grail (1975) basiert. Der Film dekonstruierte mit seiner Dramatur- gie das konventionelle Hollywood-Erzählschema. Die Adaption in Spamalot be- wahrt die komödiantische Essenz, integriert sie jedoch geschickt in die Form des Broadway-Musicals. Besonders hervorzuheben ist die Metaebene des Musicals, die bewusst auf die Theaterillusion hinweist und das Publikum zur Reflexion über die eigene Rolle als Zuschauer*in anregt. Diese Herangehensweise spiegelt die dekonstruktive Natur des Films wider und betont die Fähigkeit von Theater und Film, künstlerische Konventionen zu durchbrechen.
- ArticleOrnamentale Weiblichkeit. Busby Berkeley und das US-Musical der frühen 1930er JahreKlippel, Heike (2024) , S. 19-38Busby Berkeleys Inszenierungen von Musical-Szenen sind ein spezifisches Phäno- men des Hollywood-Kinos der frühen 1930er Jahre. Sie greifen auf das Spektaku- läre der Revuen der 1920er Jahre zurück, haben wenig direkte Bezüge zur filmischen Narration, reflektieren aber zugleich ihre historische Situierung. Dies ist zum einen die Wirtschaftsdepression, die einerseits anerkannt, anderseits eskapis- tisch überspielt wird und zum anderen die zunehmend rigider gehandhabte Selbstzensur der Filmindustrie, die 1934 definitiv wirksam wurde. Die aus einer Vielzahl von Chorus-Girls gebildeten Ornamente evozieren Überfluss und ver- leugnen die Zensur, bezeugen aber zugleich eine ostentative Objektivierung von Weiblichkeit.
- ArticleNon-Player-Character. The Virtual Reality Musical – ein Interview mit Brendan BradleyBraun, Laijana; Kathöfer, Jasmin (2024) , S. 183-192
- ArticleSearching for a Revolution. Von Hamilton und Oklahoma!Beck, Eva Theresa (2024) , S. 53-73Hamilton (2015) wird international als Musical-Sensation gefeiert und in vielerlei Hinsicht als revolutionär angesehen: Darunter für den interracial Cast, für seine Form und sogar als Geschichtsstunde am Broadway. Doch als wie revolutionär ist das Stück innerhalb der Gattung tatsächlich anzusehen? Im Vergleich zu Oklahoma! (1943), das seinerzeit selbst als revolutionär ge- feiert wurde, bemüht sich dieser Artikel um eine Einordnung Hamiltons in die Geschichte des U.S.-amerikanischen Musicals. Dabei werden einzelne Aspekte skizzenhaft beleuchtet: Wie ist die Dramaturgie des Stückes? Welche Perspektive ist in der Erzählung die dominante? Welche Auswirkungen hat die Besetzung mit einem interracial Cast? Welche Folgen hat die ungewöhnlich hohe Präsenz durch Marketing und vor allem soziale Medien?
- ArticleWarum Musical? Eine EinleitungBraun, Laijana; Kathöfer, Jasmin (2024) , S. 7-18
- ArticlePerfect Meme Fodder. Das Musical Cats im und als BildKorowin, Elena; Krüger, Burkhard (2024) , S. 165-182Das Megamusical Cats gehört seit über 40 Jahren zu den erfolgreichsten Tanztheatern der Geschichte und hat mittlerweile Kultstatus. Seine erste mediale Übersetzung erfuhr es 1998, als es in der Bühnenfassung als Film festgehalten wurde – hier wirkte die durchgeplante Inszenierung des Gesamtkunstwerks Musical unverändert weiter. Die Neuverfilmung von Cats (2019) durch den britischen Regisseur Tom Hooper folgte einem Trend des 21. Jahrhunderts, ehemals erfolgreiche Kultprodukte neu zu inszenieren oder zu übersetzen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, das Altbewährte einer technischen Verjüngungskur zu unterziehen; im Fall von Cats endete dieser Versuch in einem Desaster. Die millionenschwere Verfilmung des Musicals mit A-Listen-Prominenten wie Taylor Swift und teuerster digitaler Technik scheiterte einstimmig bei Kritik und Publikum. Gleichzeitig war es genau dieses Scheitern der Leinwand-Produktion, dass sie viral werden ließ. Die filmische Simultanität von technischen Mängeln einerseits und der Projektionsfläche Katze andererseits riefen in ihrem misslungenen Zusammenspiel das Phänomen der Meme-Kultur auf den Plan, die der Beitrag mit dreierlei Schwerpunkten skizziert. Neben verbal zugespitzten Kritiken durch das Feuilleton ist vor allem in den sozialen Medien mit Bildern, in Form von Memes und GIFs, kritisch auf die Musical-Verfilmung reagiert worden. Der Beitrag deutet die Breite dieser Kritik durch das Bild (das Macro Image) an, die in ihrer visuellen Verkürzung größere Debatten nicht nur unterhaltsam, sondern prägnant zusammengefasst hat, und damit wie- derum selbst der Kritik bedarf: Was können Memes eigentlich leisten? Und schließlich werden die Gründe für die erfolgreichen und desaströsen medialen Transzendenzen des Cats-Themas beleuchtet, die nicht unwesentlich am Inhalt liegen, die in der lingua franca des Internets zu finden sind: Cat(s) Content. Die Untersuchung setzt sich also mit der Bildwerdung von Cats in den sozialen Medi- en (und Netzwerken) und ihren (kritischen) Gebrauchsweisen auseinander: mit ihrer Still-Stellung im und als Bild in Form des Memes, verstanden als Konstellation aus Bild und Text, sowie ihrer dramaturgischen Verkürzung als bewegter Still- stand in der Form des Animated GIF.