2013
Browsing 2013 by Subject "Film"
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- ArticleDer Auteur als Manipulateur – An den Grenzen des formalen Reduktionismus. Zu Michael Hanekes LiebeProkić, Tanja (2013)Michael Haneke feierte dieses Jahr seinen 70. Geburtstag, mit seinem neuesten Film Liebe erhielt er die sechste Einladung zu den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und nach Das weiße Band – eine deutsche Kindergeschichte(2009) seine zweite Goldene Palme. Bereits 2001 erhielt er mit Die Klavierspielerin den großen Publikumspreis und 2005 für Caché den Preis für die beste Regie. Neben zahlreichen positiven Kritiken und weiteren Preisen wurde Liebe auch mit dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Nicht zuletzt diese Auszeichnungsfreude zum runden Geburtstag des Regisseurs, sowie die Tatsache, dass Hanekes Filme in Cannes inzwischen Tradition haben, gibt zu der Frage Anlass, wie kontrovers das Kino eines Regisseurs eigentlich sein kann, das schon längst bei seinem bürgerlichen Publikum angekommen ist. Eine kritische Revision der ästhetischen Verfahren Hanekes sowie seiner impliziten und expliziten Medienkritik soll Aufschluss geben über den bedenkenswerten Erfolg von Liebe.
- ArticleDerek Cianfrance: The Place Beyond the Pines: Der Film als JahrmarktSteiner, Viktoria (2013)Müsste man den Film The Place Beyond The Pines zusammenfassen, würde man vermutlich schreiben, er handle von dem Motorradfahrer Luke (Ryan Gosling), der aus einer vergangenen Liebschaft mit Romina (Eva Mendes) als Vater herausgeht. Um die Familie zu finanzieren beginnt er Banken zu überfallen, bis er von dem Polizisten Avery (Bradley Cooper) überwältigt und erschossen wird. Fünfzehn Jahre später erfährt Lukes Sohn Jason (Dane DeHaan) von dem Schusswechsel, der den nie gekannten Vater tötete. Doch ausreichend ist diese Beschreibung des Films so nicht. Der Film erklärt ein Konzept von einem Ort, das sowohl auf den Textinhalt des Films, als auch auf seinen Paratext angewendet werden kann. Ziel dieses Aufsatzes ist es, die Theorie einer heterotopen Topografie des Jahrmarkts auf den Film zu übertragen.
- ArticleEin (Fernseh)Auteur und seine Blickregime: Zu Formen impliziter Filmtheorie und Autorkonstruktion in Hanekes Verfilmung von Kafkas Romanfragment Das SchlossSchlicker, Alexander (2013)Der Beitrag untersucht die Adaption von Franz Kafkas Schloss-Roman auf die Frage hin, inwiefern sich anhand dieses Fernsehfilms von 1996/7 Leitlinien einer Konzeption von Blickregimen und audiovisuellen Praktiken herausarbeiten lassen, die kennzeichnend sind für Hanekes Gesamtwerk. Grundvoraussetzung der Analyse ist die Annahme, dass Kafkas Romanfragment in seiner Poetologie und Textualität Bedingungen anbietet, die eine im Medienwechsel von Literatur zu Film implizit verhandelte Filmtheorie befördert. Dieses Unterfangen gewinnt vor dem Hintergrund der bisherigen Diskussion um Hanekes Schloss-Verfilmung an besonderer Relevanz, da der Film sowohl von Haneke selbst als auch innerhalb der filmwissenschaftlichen Beschäftigung kaum berücksichtigt wird. Dies, so ein weiterer Schwerpunkt des Beitrags, lässt sich an einer für den Umgang mit Haneke bemerkenswerten Verflechtung beobachten: Wie kaum ein anderer Autorenfilmer wird Haneke selbst als geradezu auratischer Interpret seines Werkes aufgerufen, dessen (Eigen-)Deutungen nur selten im Kontext seiner Autorschaft hinterfragt werden.
- ArticleGirls deconstructed, Part I: Harmony Korines Spring Breakers (2012)Prokić, Tanja (2013)Harmony Korine schickt mit Spring Breakers eine Armada von Baby Pop Guerillas in ein orgiastisches, von magisch-beschwörenden Refrains umzüngeltes Farbgewitter und macht es seinem Publikum weder leicht in seiner Interpretation von Godards Diktum ,Alles, was es für einen Film braucht, ist ein Revolver und ein Mädchen‘ widerstandslos aufzugehen noch diese als oberflächlich abzutun. Denn die Oberfläche wird zur Herberge ihrer eigenen Dekonstruktion, indem sie Plot und Dramaturgie an die schwellenden Ränder eines kreisenden, schweifenden und oszillierenden Remix verbannt.
- ArticleJames Gandolfini will never die – Zum Tod eines AusnahmeschauspielersSchneid, Bernd (2013)Am 19. Juni 2013 ist der Schauspieler James Gandolfini völlig unerwartet in Rom verstorben. Er war nicht nur für seine Rollen in diversen Hollywoodproduktionen bekannt, sondern vor allem für seine Verkörperung des Mafiabosses Tony Soprano aus dem Fernsehepos Die Sopranos (1999-2007). Die Schauspielkunst verliert einen ihrer begabtesten und doch am meisten unterschätzten Protagonisten.
- ArticleMan of SteelKolerus, Alexander (2013)Nehmt eure Mythen endlich ernst! Das fordern Regisseur Zack Snyder, Drehbuchautor David S. Goyer und Produzent Christopher Nolan jetzt auch in einem neuen Superman-Film. Ob die Welt dafür schon bereit ist?
- Article„Maybe your movie freaked mind lost its reality button.” – Scream re-visitedSchwaiger, Tobias Martin (2013)Nachdem Wes Craven mit dem vierten Ableger seines Scream-Franchises 2011 trotz Starbesetzung und überdurchschnittlicher Genrekost an den Kinokassen glorreich gescheitert ist, kann der postmoderne (Horror-)Film eigentlich guten Gewissens endgültig als Phänomen der 90er Jahre in die Mottenkiste gepackt werden. Doch zuvor soll an dieser Stelle noch einmal der erste Teil der Serie als Voraussetzung der aktuellen Entwicklungen des Horrorgenres diskutiert werden.
- ArticleRequiem for a Rock ‘n’ Roll dream. Medienmythos und Identität in Not Fade Away (2012) von David ChaseSchlicker, Alexander (2013)Mit gestandenen 67 Jahren legt Autor und Regisseur David Chase, der vor allem mit der Serie Sopranos (1999-2007) Fernsehgeschichte schrieb, mit Not fade away seinen ersten Spielfilm vor. Der Film erzählt vor dem Hintergrund der 1960er Jahre in Amerika nicht nur die Geschichte einer jungen Rockband, die vergebens nach Weltruhm strebt und deren Mitglieder darum kämpfen, ihren Idolen nachzueifern und dabei selbst zum reinen Abbild verkommen. Not fade away ist darüber hinaus eine kritisch zu hinterfragende Hommage an die Kultur dieser Zeit, in der das Fernsehen und der Rock ’n’ Roll eine Traumfabrik errichteten, die ihre Schattenseiten schnell vergisst. Doch nicht zuletzt ist Not fade away auch eine letzte Liebeserklärung des Sopranos-Schöpfers Chase an „seinen“ Tony Soprano, den jüngst verstorbenen James Gandolfini.
- ArticleSchöne alte Welt. Zum imposanten Endzeitspektakel OblivionOtto, Daniela (2013)Tom Cruise rettet die Welt und es macht Spaß ihm dabei zuzusehen. Oblivion ist Blockbusterkino, wie es im Buche steht: Visuell überzeugend, jedoch mit steigerungsfähigem Plot. Wer will, kann sich ganz dem Bilderrausch hingeben. Oder nach einer politischen Botschaft Ausschau halten.
- Article„So wirklich wie die Wirklichkeit“. Fiktionsbrüche und Emotionalisierung in Michael Hanekes Funny Games (1997)Palmier, Jean-Pierre (2013)Am Beispiel von Hanekes Funny Games wird dargelegt, wie eine kritische Haltung in der Rezeption von Kunstwerken nicht auf Basis emotionaler Distanz, sondern durch erzwungene emotionale Teilnahme erzeugt wird. Fiktionsbrüchen kommt hierbei entgegen der gängigen Meinung der Rezeptionsästhetik eine wichtige Funktion bei der Emotionalisierung zu.
- ArticleWahrheit statt Wirklichkeit – Quentin Tarantinos großartiger Film Django Unchained als inoffizielle Fortsetzung von Inglorious BasterdsGaul, Rudi (2013)Quentin Tarantino inszeniert historische Wahrheit statt historischer Wirklichkeit; und deswegen zielen sämtliche feuilletonistische Debatten um die vermeintlich nicht sauber recherchierten historischen Details oder die Frage, wie oft wer zu wem in welchem Kontext wann „Nigger” sagt, meilenweit an der Großartigkeit dieses Films vorbei, der weder Genre- noch Historienfilm, weder Arthouse noch Mainstream, weder postmodern noch klassisch, sondern alles irgendwie auf einmal ist: Django Unchained wird in Tarantinos gewaltvoller filmischer Interpretation zu einem Brecht’schen Epos, das Vergangenheit nicht be-, sondern überwältigt; und in seiner politisch unkorrekten Umschrift des Rassismus-Diskurses subversive politische Qualität entfaltet.
- ArticleWarten auf das Wunder. Zu Terrence Malicks jüngstem Film To the WonderOtto, Daniela; Westhagen, Florian (2013)Den wahren Malick-Fan kann nichts erschüttern. Oder doch? To the Wonder ist durchaus ein Film mit gewissen Höhepunkten. Doch er offenbart einmal mehr die Defizite des Regisseurs, der zwar ein großer Poet, doch kein großer Erzähler ist. So liefert der Film den Anstoß dazu, die Erzählweise Malicks zu reflektieren, die zwischen dem Verweigern erzählerischer Konvention, dem Suchen nach adäquaten Ersatzmechanismen und dem romantischen Versprechen des ,Symphilosophierens‘ oszilliert.