2015/1 ‒ Medien / Architekturen
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- ArticleArchitekturen des «environment». Reyner Banham und das dritte MaschinenzeitalterSprenger, Florian (2015) , S. 55-67Reyner Banhams Buch THE ARCHITECTURE OF THE WELL-TEMPERED ENVIRONMENT (1969) verbindet in seiner Konzentration auf die technische Hervorbringung von Umgebungen durch Energie- und Informationsströme zentrale Fragen der Medien- und der Architekturwissenschaft. Banham beschreibt darin die Koevolution von Architektur und Technik als Geschichte einer immer umfassenderen Kontrolle menschlicher Lebenswelten. Er zeigt, dass technische Infrastrukturen nicht nur Komfort produzieren, sondern auch neue environments hervorbringen. Sein Buch, das eine Reihe von ökologischen Konzepten in Anschlag bringt, bietet ein Vokabular an, das produktiv gemacht werden kann, um die gegenwärtige technologische Bedingung ubiquitärer Medien besser zu verstehen.
- ArticleDie infrastrukturelle MatrixEasterling, Keller (2015) , S. 68-78Der Begriff ‹Infrastruktur› wird normalerweise mit physischen Netzwerken für Verkehr, Kommunikation und Energieversorgung assoziiert. Heute bilden jedoch auch global geteilte Protokolle, Standards und Normen – von technischen Einrichtungen bis hin zu Führungsstilen – eine alles steuernde Infrastruktur. Der Beitrag plädiert für ein neues Verständnis von Infrastruktur als offen zutage liegender Schnittstelle, die uns alle verbindet, und sondiert die Regeln und Formen, die unseren alltäglichen Lebensraum bestimmen.
- ArticleInterfaces. Die Banklobby in der amerikanischen NachkriegsmoderneKoehler, Maren (2015) , S. 44-54Der Beitrag untersucht den Wandel der Lobby – verstanden als Technologie der Vermittlung – in amerikanischen Bankgebäuden der 1950er und 1960er Jahre. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Phänomene, die die Struktur des Bankgebäudes wesentlich transformierten und ungefähr gleichzeitig in Erscheinung traten: einerseits frühe Formen der Quasi-Automatisierung des Kundenkontakts durch mechanische Apparaturen, anderseits die Expansion der Lobby, die nun als offener Raum der individuellen Kundenbetreuung gestaltet wird. In beiden Fällen schuf das Zusammenspiel zwischen Architektur, Mobiliar, technischer Ausrüstung und trainiertem Bankpersonal ein ‹Interface›, das die Beziehung zwischen der Bank und ihren Kunden neu konfigurierte.
- ArticleOperative Räume. Prozessarchitekturen im späten 19. JahrhundertJany, Susanne (2015) , S. 33-43Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts kommt ein neuartiges, spezifisch mediales Architekturkonzept auf. Man beginnt, die räumliche Anlage von Zweckbauten im Bedingungsverhältnis mit den sich in ihnen vollziehenden Betriebs- und Geschäftsabläufen zu denken. Im Artikel werden grundlegende räumliche Operationen rekonstruiert und auf dieser Basis eine Typologie operativer Raumkonstellationen entwickelt, über die betriebliche Abläufe architektonisch implementiert und – so das zeitgenössische Verständnis – Menschen- wie Objektströme prozessierbar werden.
- ArticleRückkopplungen. Ein E-Mail-Interview über Medien, Architekturen und die Ästhetik der OrganisationMartin, Reinhold; TenHoor, Meredith (2015) , S. 91-102Das E-Mail-Interview mit Reinhold Martin und Meredith TenHoor geht den Schnittstellen von Architektur- und Medienwissenschaft nach. Ausgehend vom gegenwärtigen Interesse an der Medialität der Architektur blicken Martin und TenHoor auf die Entwicklungen der 1960er-Jahre in den USA und Frankreich zurück. Beide plädieren dafür, Architektur als «ein Medium unter anderen» zu verstehen, und heben besonders die intermedialen «Rückkopplungen» hervor, in denen ‹Architektur› und ‹Medien› in Relation zueinander immer wieder neu bestimmt wurden.
- ArticleUnsichtbare Stadt. Zur Medialität urbaner ArchitekturenSchabacher, Gabriele (2015) , S. 79-90Die Relation von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit ist für das Funktionieren wie die Beschreibung sozio-technischer Zusammenhänge zentral (Logik des Blackboxing) und entfaltet deshalb in architektonischen, infrastrukturellen und medialen Zusammenhängen eine operative Wirksamkeit. Der Beitrag stellt verschiedene künstlerische Bearbeitungen des Topos der ‹unsichtbaren Stadt› in den Vordergrund und analysiert die Medialität urbaner Architekturen mit Blick auf die Frage der Repräsentierbarkeit der Stadt sowie auf die damit verbundenen epistemischen und politischen Probleme.
- ArticleVom Speichern zum Übertragen. Architektur und die Kommunikation der WärmeGleich, Moritz (2015) , S. 19-32Um 1800 kommen alle drei modernen Methoden des zentralen Heizens von Gebäuden auf, basierend auf dem konvektiven Potential von Wasser, Dampf und Luft. Der Beitrag beschreibt – mit besonderem Blick auf Letzteres – anhand von Bau- und Textbeispielen, wie damit ein Konzept der physischen Übertragung in die Architektur einrückt, das ebenso tiefgreifende konstruktive wie diskursive Folgen hat: Unter den Bedingungen zentraler Luftheizungen beginnen Gebäude als thermodynamische Systeme geplant und auf ihre medialen Effekte hin befragt zu werden.
- Journal IssueZeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 12: Medien / Architekturen(2015)Die Medialität der Architektur wurde immer wieder unterschiedlich konzipiert: Architektur ist als Kanalsystem beschrieben worden, das Ströme lenkt, als kommunikative Oberfläche, mit der man interagiert, als Hülle, die man sich anzieht, oder als infrastrukturelle Matrix, deren Protokolle sich umschreiben lassen. Die hier versammelten Beiträge gehen solchen historischen wie aktuellen Konzeptionen nach und rücken Verbindungen von Architektur- und Technikgeschichte in eine medienwissenschaftliche Perspektive. Sie zeigen, wie im Zusammenspiel von technischen Gefügen, theoretischen Modellen und sozialen Konstellationen je neue Architekturen entstehen, die Handlungsmacht unterschiedlich modellieren und verteilen.