2011
Browsing 2011 by Subject "ddc:791"
Now showing 1 - 12 of 12
Results Per Page
Sort Options
- ArticleAm Ende. Alejandro Gonzáles Iñárritus BiutifulKolb, Anne (2011)Nach den drei Erfolgsproduktionen Amores perros (2000), 21 Gramm (2003) und Babel (2006) zeichnet in gewohnt affektiver Manier auch Iñárritus – sowohl für den Golden Globe als auch den Oscar als Bester Fremdsprachiger Film nominiertes – Spielfilmdebüt Biutiful (2010) mit Bildern erbarmungslos visueller Expressivität die physisch und emotional erschöpfende Reise seines Titelhelden Uxbal (Javier Bardem) ans ,Ende der Nacht‘. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, dass im Angesicht des nahenden Endes, aller thanatophoben Anspielungen des Films zum Trotz, nicht Weltschmerz und Existenzekel siegen, sondern die zärtliche Schönheit des Lebens in all seinem Schmerz.
- ArticleInszenierte Schweigeminute. Über einen ‚Katastrophenclip‘ im ZDF und die Funktion der MusikSchellong, Marcel (2011)Das ZDF sendet im heute-journal vom 12.3.2011 einen Zusammenschnitt von Bildern einer Erdbeben-Tsunami-Atom-Katastrophe in Japan und hinterlegt diesen mit Musik von Massive Attack. Von der Empörung darüber und von einigen Annahmen über die Zeichenhaftigkeit von Musik ausgehend werden zwei Thesen zur Frage der Motivation des Senders aufgestellt.
- ArticleDas Kino als ‚Fuck Buddy‘. Zu Will Glucks Friends with BenefitsSteierer, Benedikt (2011)Das Konzept Liebe ist prekär geworden. Doch es existiert ein Ort, an dem noch unbeirrt daran festgehalten wird: Das Kino. Hier gibt es nicht nur Menschen, die sich noch aufrichtig lieben, nein, hier werden wir selbst zu Liebenden – des Kinos. Friends with Benefits macht damit endgültig Schluss.
- ArticleNaokos Lächeln – Vom möglichen Nutzen einer gescheiterten VerfilmungWesthagen, Florian (2011)Die Verfilmung von Haruki Murakamis Naokos Lächeln hinterläßt nicht nur einen zwiespältigen Eindruck zwischen ästhetischer Affizierung und inhaltlicher Leere. Sie wirft, angesichts bemerkenswerter Vorlagentreue, auch die alte Frage nach dem Verhältnis zwischen Literaturverfilmung und ihrer Vorlage von neuem auf.
- ArticleNostalgie und Reflexion in Woody Allens Midnight in ParisMann, Martin (2011)Midnight in Paris ist zunächst vom schmerzvollen Wunsch des Hollywood-Autors Gil nach immer größerer Annäherung an die 1920erJahre, die er hemmungslos zum Höhepunkt freien Kunstschaffens stilisiert, gekennzeichnet. Es soll anhand der Gedächtnis-Theorie von Paul Ricœur gezeigt werden, was für ein Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart die Grundlage für die Nostalgie Gils darstellt. Weiterhin werden die reflexive Wendung des Films und die dadurch ausgelöste Destruktion des nostalgischen Prinzips beschrieben.
- ArticlePoll. Ein Historienfilm als Reflexionsmedium der Geschichte(n)Giesen, Roman (2011)Mit Poll ist ein historisches Drama in die Kinos gekommen, das schon jetzt zu den großen cineastischen Ereignissen des deutschen Films dieses Jahres gezählt werden kann. Der Historienfilm bietet eine verdichtete Interpretation der Biografie der Schriftstellerin Oda Schaefer und der europäischen Geschichte kurz vor den Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Dieser Beitrag verfolgt diskursive Interferenzen sozialhistorischer, ideengeschichtlicher und literaturhistorischer Diskurse, auf die Poll anspielt und von einer filmischen Selbstreflexion des Erzählens von Geschichte(n) umrahmt werden.
- ArticleRainer Werner Fassbinders In einem Jahr mit 13 Monden im Korpus der Filmwissenschaft. Tonale Affektbilder im Körperfilm/FilmkörperSchlicker, Alexander (2011)Körper und Körperlichkeit werden seit geraumer Zeit verstärkt zum selbstverständlichen Gegenstand geisteswissenschaftlicher Untersuchungen. Der folgende Vortrag geht der Virulenz sowie der zeitlosen Aktualität und Vielfalt dieser Beschäftigung aus der Sicht der Filmwissenschaft nach. Besonders am prominenten Beispiel Rainer Werner Fassbinder, dessen Gesamtwerkperformanz entlang der Begriffe Körperfilm und Filmkörper vorgestellt werden soll, wird das theoretisch fruchtbare und zugleich zur wissenschaftlichen Selbstreflexion einladende Potenzial kontroverser Körperbilder diskutiert.
- ArticleDer schwarze Schwan bleibt weißJahraus, Oliver (2011)Der Beitrag beleuchtet den Zusammenhang von Spiegelmotiv, Subjektmodell, Bewusstseinsdarstellung, Reflexionsfigur, Kunstdiskurs und Gewaltmetapher am Beispiel des Films Black Swan. Wenn der Film am Beispiel des Balletttanzes einen Kunstdiskurs führt und sich im Medium des Spiegels selbst bespiegelt, so muss das, was er von der Kunst fordert, nämlich Überraschung, auch für ihn gelten. Diesem Anspruch wird Black Swan, trotz perfekt erzählter Geschichte und beeindruckender Bebilderung, nicht gerecht.
- ArticleSein und Zeit: Duncan Jones’ Gedankenspielfilm Source CodeBraun, Michael (2011)Duncan Jones’ Source Code (2011) ist ein weiteres Beispiel des „Gedankenspielfilms“ (Elsaesser) und des „Bewusstseinsfilms“ (Jahraus). Aus dem Motiv der Zeitreise macht der Regisseur einen ebenso spannenden wie nachdenkenswerten Film über Identität, Kommunikation und Bewusstsein. Der Beitrag untersucht die filmsprachlichen Mittel und die Plot-Strukturen, mit denen die eigentümliche Zeitregie des Films inszeniert wird.
- ArticleTrue Grit or The Fairy Tale of the Duke/DudeAtzesberger, Melanie (2011)Der Beitrag untersucht den aktuellen Film von Joel und Ethan Coen True Grit (2010) und folgt den Spuren des Films zurück ins Jahr 1969, zur ersten Verfilmung des gleichnamigen Romans durch Henry Hathaway, sowie ins Jahr 1999 zu The Big Lebowski, dem ersten Auftritt des Hauptdarstellers Jeff Bridges in einem Coen-Film.
- ArticleVoice over. Eine filmnarratologische BestandsaufnahmeNiehhaus, Michael (2011)Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Phänomen des voice over im Hinblick auf seine Stellung im Narrationsprozess im Film. Anhand einer kritischen Lektüre des neuesten filmnarratologischen Systematisierungsversuches von Markus Kuhn wird gezeigt, dass sich der Ort der voice-over-Stimme im Film weder auf seine narrative Funktion reduzieren noch im Rahmen der binären Oppositionen erzählen/zeigen, sprachlich/visuell und intradiegetisch/extradiegetisch zureichend bestimmen lässt. Die Kategorie der (narrativen) Instanz wird, so der Befund, in der Filmnarratologie nicht zureichend bestimmt.
- ArticleDie Wiederentdeckung des gebrochenen Westernhelden in True GritGiesen, Roman (2011)Mit den Namen „Coen-Brothers“ verbindet man aufgrund von Filmen wie The Big Lebowski, No Country for Old Men oder A Serious Man innovatives, spannungsgeladenes und intelligentes Kino, das das gelegentlich stagnierende und zu Konventionen des Massengeschmacks neigende Hollywood belebt bis revolutioniert hat. Auch in dem neuen Film True Grit des Brüderpaars finden sich erfrischende Ansätze einer Dekonstruktion des durch Männlichkeitsmythen bestimmten Westernhelden. Für eine wirkliche Revolutionierung des Genres, die man von Ethan und Joel Coen erwarten könnte, reichen die durchaus unterhaltsamen ironischen Spitzen der Literaturverfilmung des Romans von Charles Portis und Remakes des John Wayne Klassikers von 1969 allerdings nicht aus. Zu sehr bleibt True Grit altbekannten Genrekonventionen treu.